Freitag, 15.07.2011
Am Morgen (7:45 Uhr) holte uns ein 4-Sterne Doppelstockreisebus am Brunnenplatz ab. Wir machten uns auf den Weg nach Oppenheim. Für den kleinen Hunger servierten wir im Bus eine Brezel. Wir sind dann um ca. 10:00 Uhr in der Stadt Oppenheim ankommen, wo wir in einer Führung von ca. 1 Stunde die „Unterwelt“ von Oppenheim erkundeten. Für die nicht mehr ganz so mobilen Sänger und Sängerinnen unter uns war alternativ eine Kirchenführung durch die St. Katharinen Kirche angesagt.
Gegen 12:00 Uhr holten uns dann Traktoren mit Planwagen ab und es gingt mit dem Nationalgericht „Weck, Worscht und Woi“ in die Weinreben. Bei dieser zünftigen Traktorfahrt lernten wir das wildromantische Nahetal kennen. Nach 2 - 3 geselligen Stunden sind wir gegen 15:00 Uhr im Hotel ankommen.
Dort hatten wir dann Aufenthalt bis ca. 19:00 Uhr. Das Hotel verfügte über ein kleines Schwimmbad sowie eine Sauna und bei dem schönem Wetter konnte man auf der Terrasse einen Kaffee trinken.
Um 19:00 Uhr nahmen wir unser Abendessen in Form eines Buffets im Hotel ein und liesen den Tag gemütlich ausklingen.
Die sehenswerte Stadt Oppenheim liegt in der Rhein-Wein-Region ca. 15 km südlich von Mainz.
Mit dem Oppenheimer Kellerlabyrinth liegt unter den Füßen der Altstadtbesucher ein sehenswerter historischer Schatz von nationaler Bedeutung. Das einzigartige Kellerlabyrinth präsentiert sich mit
Geschichte, Mythen und Sagen. Das Kellerlabyrinth ist ein mindestens 40 Kilometer langes System von Kellern, Gängen und Treppen auf bis zu 5 Ebenen unter der Gemeinde Oppenheim, gewissermaßen eine Stadt unter der Stadt. In mühsamer
Kleinarbeit ist ein Labyrinth von ca. 500 Meter saniert und standsicher gesetzt worden. Bei weiteren Erkundungen werden laufend in Vergessenheit geratene Kellerräume neu entdeckt und gesichert. Das
bereits bekannte Potenzial von 600 Einzelanlagen mit einer Gesamtfläche von ca. 6.000 m² wartet darauf entschlüsselt zu werden.
Wer von weitem die Dominanz der gewaltig und beschützend wirkenden Katharinenkirche (13.-15. Jh.) über der Altstadt Oppenheims sieht, kann nachvollziehen, warum einige Stimmen behaupten, dass es sich um das bedeutendste gotische Bauwerk zwischen dem Kölner Dom und dem Straßburger Münster handelt. In der Michaeliskapelle ist das Beinhaus zu bestaunen, in welchem Knochenfunde des früheren "Kirchhofs" aufgebahrt sind. Jahrtausende alte echte Menschenknochen, die durch den kalkhaltigen Boden konserviert wurden, lösen den ein oder anderen Schauer aus. Die wechselvolle Geschichte der Katharinenkirche fesselt Gläubige ebenso wie architektonisch interessierte Gäste. Viele Besonderheiten können nicht an den Fassaden abgelesen werden, man muss sie sich inbrünstig von den Moderatoren erzählen lassen, die mit und in dieser Geschichte leben.
Traktorfahrt in die Weinreben
Wir erlebten einen herrlichen Tag in den bekannten Niersteiner Weinbergslagen vom Roten Hang bis zum Schloßturm in Schwabsburg. Wir liesen uns verführen von der einzigartigen Lage Niersteins - mit Blick auf den Rhein - in die Ferne zur Skyline von Frankfurt und den Ausläufern von Taunus und Odenwald.
Die Fahrtdauer betrug ca. 2,5 Stunden. Eine größere Rast fand am Brudersberg statt. Hier vesperten wir mit herrlichem Blick ins Umland, "Weck, Worscht und Woi"
Samstag, 16.07.2011
Nach dem Frühstück konnten wir mit einem Reiseführer einen Ausflug in den Rheingau unternehmen. Ziel dieser Fahrt war u.a. das Kloster Eberbach sowie die Stadt Rüdesheim mit dem Niederwalddenkmal und der berühmten Drosselgasse. Zur Stärkung konnten wir ein gemeinsames Mittagessen einnehmen.
Gegen 16:00 Uhr brachte uns der Busfahrer dann wieder in das Hotel zurück. Dort hatten wir Aufenthalt bis ca. 18:30 Uhr. Denn ab 19:00 Uhr erwartete uns eine herrliche Weinprobe mit einem Winzer - Buffet im Weingut Buhl in Nierstein. Dort erfuhren wir dann alles Wissenswerte über den Weinanbau und durften einige gemütliche Stunden verbringen.
Kloster Eberbach, Rüdesheim und das Niederwalddenkmal
Eines der eindrucksvollsten Denkmäler mittelalterlicher Klosterbaukunst in Europa ist zweifellos die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Eberbach, das Bernhard von Clairvaux 1136 gründete. Die weitläufige Anlage mit ihren romanischen und frühgotischen Innenräumen wurde vor einigen Jahren einem weltweiten Publikum als Schauplatz der Verfilmung von Umberto Ecos "Der Name der Rose" bekannt. Desweiteren wurden im November 2008 wichtige Szenen für den Kinoifilm “VISION – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen” im Kloster Eberbach gedreht. Doch seine eigentliche Weltgeltung verdankt Eberbach den Mönchen, die den Weinbau über 700 Jahre kultivierten. Im Mittelalter betrieb Kloster Eberbach das florierendste Weinhandelsunternehmen der gesamten Welt. Bis heute zeugen die zwölf historischen Weinpressen im Laienrefektorium von den enormen Erträgen der klösterlichen Anbaugebiete. Das Abteimuseum informiert den Besucher ausführlich über die Geschichte der Abtei und den Zisterzienserorden.
Die Drosselgasse ist eine drei Meter breite und etwa 144 m lange, kopfsteingepflasterte Straße in Rüdesheim am Rhein. Die teilweise in Fachwerkbauweise errichteten zahlreichen Weinhäuser prägen neben Geschenkartikel- und Souvenirläden das Bild der weltweit bekannten Drosselgasse.
Die Drosselgasse wurde erstmals im 15. Jahrhundert als Quartier von Rheinschiffern erwähnt. Da die Schiffer nur Segel, Ruder, Tauwerk und Werkzeug in die Wohnungen und Höfe mitnahmen, waren die Häuser und Hinterhöfe nur durch schmale Hausflure von der Gasse erreichbar; die Schiffe blieben am Rheinufer vertäut.
Nachdem sich auch einige Winzergasthäuser angesiedelt hatten, etablierten sich im 18. und 19. Jahrhundert Straußwirtschaften im Rüdesheimer Stadtgebiet. Besser situierte Bürger und höhere Beamte der kurmainzischen Landesregierung zogen in die Drosselgasse. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Lokale beliebte Ausflugsziele. 1887 verfasste Otto Hausmann eigens das Lied „Zu Rüdesheim in der Drosselgass'“. Am 25. November 1944 wurden die meisten Häuser der Drosselgasse bei einem alliierten Bombenangriff zerstört, welche dann in den 1950er Jahren wieder aufgebaut wurden. Neben Weinlokalen, Straußwirtschaften und Souvenirläden siedelten sich auch Bierlokale an.
Sonntag, 17.07.2011
Gut ausgeschlafen räumten wir nach dem Frühstück die Zimmer um gegen 10:00 Uhr nach Budenheim am Rhein weiter zu fahren. Dort begaben wir uns an Bord eines eigens für uns gemieteten Passagierschiffs und durften eine Rheinschifffahrt durch das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal genießen. Auf dem Schiff erhielten wir reichlich Information über die Gegend. Unterwegs bestand die Möglichkeit zur Besichtigung der Burg „Pfalzgrafenstein“. Während der Fahrt gab es Spießbraten und Kartoffelsalat und alle Getränke waren im Preis enthalten. Gegen 15:00 Uhr legten wir in St. Goar an und traten dann unsere Heimreise an.
Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal
Das Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal bezeichnet eine Kulturlandschaft am Mittelrhein, die am 27. Juni 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Das Welterbegebiet erstreckt sich von Bingen/Rüdesheim bis Koblenz auf einer Länge von 67 km entlang des Durchbruchstals des Rheins durch das Rheinische Schiefergebirge. Die Einzigartigkeit dieser Kulturlandschaft ist der außergewöhnliche Reichtum an kulturellen Zeugnissen. Seine besondere Erscheinung verdankt das Mittelrheintal einerseits der natürlichen Ausformung der Flusslandschaft, andererseits der Gestaltung durch den Menschen. Seit zwei Jahrtausenden ist es einer der wichtigsten Verkehrswege für den kulturellen Austausch zwischen der Mittelmeerregion und dem Norden Europas. Im Herzen Europas gelegen, mal Grenze, mal Brücke der Kulturen, spiegelt das Tal die Geschichte des Abendlandes exemplarisch wider. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt es als Inbegriff der Rheinromantik. Nicht zuletzt inspirierte es Heinrich Heine zur Dichtung seines Loreleylieds.
Die Burg Pfalzgrafenstein, auch Die Pfalz bei Kaub genannt, wurde von dem damaligen Pfalzgrafen als Zollwache errichtet, um ein Überfahren der gegenüber gelegenen rechtsrheinischen Zollstelle in Kaub zu verhindern. Wegen dieser Zweckbestimmung hat die Burg anders als andere Burgen am Mittelrhein nie Wohnzwecken gedient. Sie entstand im Laufe der Jahre aus einem von Ludwig dem Bayern 1326 bis 1327 errichteten Turm. Pfalzgrafenstein gehört neben der Marksburg und der Burg Boppard zu den wenigen nie zerstörten Burgen im Oberen Mittelrheintal. Erst 1867, nachdem beide Rheinseiten preußisch geworden waren, verließen die letzten Zollbeamten die Insel. Seit 2002 ist die Burg Pfalzgrafenstein Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.